Dienstag, 18. November 2014

32. tEXTRAbatt

endlich haben wir wieder zeit für die lesebühne. nach unserem auftritt auf der burg klempenow und bei der konferenz poetische horizonte, auf der wir unseren horizont gehörig erweitern konnten, ist es aber auch zeit für eine neubesinnung und neuausrichtung. deshalb wird der 32. tEXTRAbatt nach nunmehr fünfeinhalb jahren der letzte in dieser form sein.

am 2. dezember werden wir marianne beese aus rostock zu gast haben und carine thieme aus lüdershagen. außerdem möchten wir zu diesem speziellen anlass alle einladen, eigene texte mitzubringen. in drei bis maximal fünf minuten könnt ihr eure texte dem publikum präsentieren. hier auch die bitte: wenn ihr mitmachen wollt, schickt uns bitte im vorfeld eine e-mail.

wir würden uns freuen, wenn möglichst viele zuhörerInnen und gäste diesen abend mit uns teilen. was künftig am horizont aufscheinen wird, werden wir in diesem blog mit euch teilen. noch steht es in den sternen ... und dafür fehlt uns bisher die richtige lesekompetenz ...


Mittwoch, 8. Oktober 2014

poesiefrühstück: tEXTRAbatt und das PESORDOMÖMAS KOLLEKTIV

am 19. oktober 2014 ist wieder die zeit für ein poesiefrühstück auf der burg klempenow gekommen. wir treten dort zusammen mit dem pesordomömas kollektiv (moeller/gordoa/pesonen/damasiewicz) auf. ein neues experiment, das nicht nur die zuschauerInnen überraschen wird, sondern vermutlich auch uns. mit wieland möller haben wir schon oft und gut zusammengerabeitet, mit seinem neuen quartett wird der gemeinsame auftritt eine premiere: ganz im zeichen der improvisation.

die vier musiker aus deutschland, finnland, mexico und polen sind ein kollektiv mit einem breiten musikalischen spektrum. ursprünglich aus dem jazz, der rockmusik und freien musik stammend, haben sie sich zusammen gefunden, um eher auf der basis von zeitgenössischer musik, jazz und improvisierter musik zu musizieren. wir selbst sind schon gespannt, wie sich ihre klanglandschaften, grooves und melodien mit unseren worten verbinden werden.

auf der bühne erwarten euch: wieland möller (ger; schlagzeug), piotr damasiewicz (pl; trompete), markus pesonen (fin; gitarre), emilio gordoa (mex;  vibraphone) & odile endres (lyrik), silke peters (lyrik), ulrike sebert (lyrik, prosa), irmgard senf (lyrik).

das klingt doch spanned! wir freuen uns auf das experimentelle "lyrik-konzert" und auf viele neugierige gäste.


was wann wo:
poesie trifft jazz. poesiefrühstück auf der burg klempenow
sonntag, 19. oktober 2014, 11 uhr
auftritt tEXTRAbatt/PESORDOMÖMAS KOLLEKTIV: 11.00 uhr
frühstück ab ca. 12.30 uhr im burgcafé

Dienstag, 1. Juli 2014

Aufenthaltsstipendien für das Schleswig-Holstein-Haus Rostock

Alle Jahre wieder: die Ausschreibung für das Aufenthaltsstipendien für das Schleswig-Holstein-Haus Rostock läuft. Bewerben können sich KünstlerInnen aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Performance, Neue Medien, Film und Komposition aus MV und ganz Deutschland.
Es ist noch genug Zeit zum Aufsetzen des Bewerbungschreibens da, die Deadline für Bewerbungen ist der 15. September.
Voraussetzung ist neben der Kunst-Fertigkeit, dass die BewerberInnen in MV leben oder sich in ihren Werken mit MV und natürlich insbesondere Rostock auseinandersetzen werden.
Und hier lassen sich die genauen Bedingungen downloaden. 775 €  im Monat, das ist doch immerhin 100 € höher als der Bafoeg-Hoechstsatz. Klar, KünstlerInnen und LiteratInnen brauchen ja nicht viel. Sie sind es ja gewohnt bescheiden zu leben ...
Die Städte täten besser daran, das Stipendium weniger häufig, dafür besser dotiert zu vergeben. Wer also keine anderen Einkünfte oder Ersparnisse hat, kann sich für dieses Stipendium wohl eher nicht bewerben.

Montag, 30. Juni 2014

Benefizlesung für den Erhalt des Fallada-Hauses im Koeppenhaus

Am 08.07.2014 um 19:30 Uhr veranstaltet das Falladahaus ein Benefizlesung, allerdings im Koeppenhaus.
Die Arbeit der Pommerschen Literaturgesellschaft e.V. in der Steinstraße 59, dem Geburtshaus des Schriftstellers Hans Fallada, ist wgen finazieller Probleme gefährdet.
Im Aufruf heißt es:  "Seit dem Tod des Hauseigentümers und Förderers Klaus Michel ist die mietzinsfreie Nutzung der Räume durch den ehrenamtlich tätigen Verein weggefallen. Dieser kann die nun geforderte Miete allein nicht aufbringen. Die Lesung wird in Zusammenarbeit mit dem Falladahaus und dem Kulturamt organisiert. Mit dieser möchten die Initiatoren auf die Vereinssituation hinweisen und um Unterstützer sowie neue Mitstreiter werben"

In der Öffentlichkeit bekannte Persönlichkeiten werden an diesem Abend aus Hans Falladas autobiographischen Roman „Der Alpdruck“ lesen: Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung, Dirk Löschner, Intendant des Theaters Vorpommern und Jochen Schiedermair, Professor für Neuere Skandinavische Literaturen an der Universität Greifswald & Vorsitzender des Kulturvereins Nordischer Klang. Die Einnahmen der Lesung sollen dem Falladahaus zugute kommen .

Mittwoch, 25. Juni 2014

ausschreibung RISSE rostock

die risse-redaktion hat soeben einen sehr schnittigen ausschreibungstext veröffentlicht, der im folgenden in gänze zitiert wird.

"texte zum thema schnitt gesucht
die zeitschrift „risse - zeitschrift für literatur in mecklenburg und vorpommern“ widmet sich in halbjährlich erscheinenden heften neuer literatur aus mecklenburg und vorpommern.
für das heft 33, das im herbst erscheinen wird, sucht die redaktion texte von autorinnen aus mv, die sich schnittig und einschneidend dem thema „schnitt“ im weitesten sinne widmen: von schnittlauch bis haircut, über ein- und ausschnitte bis hin zu schnitttechniken und zäsuren.
die risse-redaktion freut sich auf ihre / eure einsendungen, die ihren schnitt machen, ohne jemandem den schneid abzukaufen. texte, die alles sein können, nur nicht durchschnittlich.
einsendeschluss ist der 1. august 2014."

die texte sollen an die redaktion (at) risse-mv.de gesandt werden.

klingt richtig gut. schneiden also statt (zer)reissen, aber vielleicht ist letzteres auch eine zulässige technik.

endlich dürfen wir poetinnen und poeten mal so richtig innovativ sein;)

Mittwoch, 4. Juni 2014

Imagine - Filmische Poesie pur

"I found the methods
used by blind people
to find their way around
in the world
to be both poetic
and absolutely cinematic(...)"
(Andrzej Jakimowski)

Heute (Donnerstag, 05. Juni) läuft im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald um 21 Uhr der wunderbare Film "Imagine" von Andrzej Jakimowski. Im Mittelpunkt steht der blinde Ian, der einen Job als Lehrer in einer  Blindenklinik, eher einer Art Internat für Blinde,  in Lissabon bekommt. Seine unkonventionellen Methoden verwirren anfangs die Schüler, eröffnen ihnen aber allmählich neue Welten. Eine Ahnung von Freiheit. Die nicht ohne Gefahren zu gewinnen ist, was der konservativen Klinikleitung nicht gefällt...
Der Film ist absolut faszinierend und schafft es, dass wir als Zuschauer die Welt im Film (und auch nach dem Film,  für eine Zeitlang) anders wahrnehmen. Phantastisch der Soundtrack des Films, großartig der Schauspieler Edward Hogg. Hogg spielt Ian unglaublich authentisch, glaubwürdig, so dass einen später die Nachricht überrascht, dass der Schauspieler in Realität nicht blind ist.
Jakimowski zeigt die Welt der Blinden so eindrücklich, dass die (meisten) Zuschauer auf gewisse Weise in dieses Welt eintauchen, dass sie, die Sehenden, auf einmal Hörend-Sehende werden. Wir lernen eine neue Art der Wahrnehmung.
Vor allem aber ist das ein Film über die Macht der Vorstellung, die so noch niemand ins Bild gesetzt hat. Die Stadt Lissabon mit einem verborgenen Zauber, den Ian besser sehen kann als die Sehenden, eine zarte Liebesgeschichte, eine dichte Atmosphäre, eine besondere Art von Hoffnung - und vor allem absolut überzeugende SchauspielerInnen.
Nach diesem Film geht man wie im Traum nachhause und vor allem: man beginnt nachzudenken. Ein zutiefst berührender Film, den man nicht verpassen sollte: IMAGINE ....

Freitag, 30. Mai 2014

31. tEXTRAbatt am 03. juni 2014

entschuldigt das späte posting, in ganz seltenen fällen gibt es dinge die wichtiger sind als dieses brotlose  blog ;)
der nächste tEXTRAbatt ist schon ganz nah. am 3. juni, 19.30 uhr sind bei uns auf der lesebühne im mehrgenerationenhaus im speicher am katharinenberg zu sehen und hören:  der dramatiker oliver kluck (berlin), christian wöllecke (berlin) und tobias reusswig aus dem greifswalder autorenverein. christian wöllecke war 2013 stadtschreiber im thüringischen ranis und stellt sein dort entstandenes buch „einer muss der uke sein“ mit erzählungen und prosaminiaturen in stralsund vor. oliver kluck, dessen stücke auf deutschen und österreichischen bühnen gespielt werden, liest die fortsetzung seines neuesten prosatextes. gespannt sein kann man auch auf den jungen lyriker tobias reusswig, der experimentierfreudige gedichte schreibt. wir freuen uns wieder auf einen abwechslungsreichen textrabatt und ein aufmerksames publikum.

Freitag, 2. Mai 2014

Nordischer Klang

Und von neuem klingt es nordisch in Greifswald. Zur Zeit läuft die traditionelle Eröffnungsfeier im Stadttheater.

30.tEXTRAbatt am 6. Mai 2014: Neue literarische Leckerbissen

hier endlich näheres zum 30. textrabatt am 6. mai 2014, um 19.30 uhr im mehrgenerationenhaus am katharinenberg in stralsund.
paulina schulz liest aus ihrer neu erschienen erzählung „das eiland“, die soeben im freiraum verlag erschienen ist und deren erste auflage bereits ausverkauft ist. eine atmosphärisch dichte, sehr poetisch erzählte geschichte, in der sich der fotograf john an einen fernen sommer erinnert, in dem er als jugendlicher den faszinierenden zwillingen milan und milena begegnet...ein sommer der initiation und der desillusionierung, den er nie vergessen wird.
sandra pixberg wird aus ihrem neuen entwicklungsroman lesen, der sich noch im entstehungsprozess befindet. er geht der frage nach, was es bedeutet, im zeitalter des postmaterialismus zu leben. im mittelpunkt des romans steht der protagonist arndt lechner, gut situierter chefredakteur und familienvater, der arbeitslos wird und dessen leben sich daraufhin mehr ändert als ihm lieb ist.
johannes fischer, der sonst auf poetry-slam-bühnen zu hören ist, wird gedichte und kurze prosatexte mitbringen, die durch ihre vielseitigkeit und ihren skurrilen humor überraschen. nicht zuletzt beim blick auf das gemüseschnetzeln in der küche:  „und so stand die salatgurke auf messers schneide“, so beginnt einer seiner texte. während er in einem anderen seiner texte in einer philosophisch-literarischen suchbewegung dem prozess des lesens und dem wesen der erzählung nachspürt.

und damit nicht genug: schliesslich handelt es sich um eine art jubiläum, den 30. textrabatt. an diesem abend laden wir die zuhörerinnen aus dem publikum ein, selbst auf die bühne zu kommen und einen text zu präsentieren. es sollte sich dabei um ein gedicht oder einen kurzen prosatext von höchstens einer seite handeln. vielleicht haben auch sie / habt auch ihr etwas in der schublade?

abschliessend möchten wir noch auf zwei neue veröffentlichungen hinweisen. im märz dieses jahres erschien im freiraum verlag der gedichtband „von bussen und büffeln“ von odile endres, in kürze wird der band „sundschwimmen“ von ulrike sebert in der lyrikreihe des mückenschwein verlags erscheinen. dieser gedichtband ist zur zeit im druck.

bis bald im speicher am katharinenberg, mit neuen literarischen leckerbissen!

Donnerstag, 10. April 2014

30. tEXTRAbatt am 06. mai 2014

unser nächster tEXTRAbatt ist übrigens der 30. Schön wär natürlich, wenn wir dann auch 30 publikumsgäste hätten zum beispiel. wenn jeder der 30 publikumsgäste ein gedicht lesen würde ... wenn wir nochmal 30 wären;)
und passend haben wir zwar nicht 30 aber immerhin 3 gäste zum lesen eingeladen: paulina schulz, johannes fischer und und sandra pixberg. dies schon mal als vorausschau.

Donnerstag, 3. April 2014

nächster tEXTRAbatt am 06. mai

wir kündigen schon mal den nächsten tEXTRAbatt an, im schönen monat mai legen wir wieder los. in den nächsten tagen geben wir bekannt, welche gäste wir eingeladen habaen. freut euch auf frische texte!

Freitag, 21. März 2014

welttag der poesie

heute ist welttag der poesie. lest gedichte. schreibt gedichte. kommentiert gedichte und kommentiert mit gedichten!

knospengedichte
in den lauen flüsterlüften -
gelber schlüsselklang


die UNESCO director-general's message zum world poetry day

noch mehr gedichte am world poetry day?
blütentag
flokkenmorgen
fixpoetry
lyrikline
poetenladen



Donnerstag, 20. März 2014

frauen-literaturpreis 2014

der frauenkulturverein lisa e.v.  vergibt einen frauen-literaturpreis 2014 unter dem motto “jenseits von kitsch und krimi”. weil, wie es auf der website bzw. im blog von anja röhl heisst: "was frauen schreiben,  bleibt oft genug unbekannt oder es verschwindet historisch sehr schnell wieder in der versenkung. dabei haben frauen zur weltliteratur immer wieder entscheidendes beigetragen."

der titel des wettbewerbs hat eine krimnalschriftstellerin auf den plan gerufen, die in einem kommentar dagegen protestiert, dass krimi und kitsch gleich gesetzt würden. letztres finden wir zwar nicht unbedingt, aber die formulierung "jenseits von kitsch und krimi" kann leicht zu missverständnissen führen.
(diskussion verfolgen). im röhls blog finden sich auch bedingungen für den wettbewerb sowie der einsendeschluss: 30.5.14

Montag, 17. März 2014

leipziger buchmesse: berichte

auch mal ins ostseeblog schauen, oder bei twitter nach #LeipzigerBuchnesse #lyrik schauen - obwohl, jetzt ist ja alles rum ;)

Sonntag, 16. März 2014

leipziger buchmesse: lyrik

anstrengend war die buchmesse, schön war die buchmesse, nicht leicht zu finden die richtigen orte für die poesie. ist man zum ersten mal da, findet man die besten orte zu spät oder man findet sie und kommt zu spät oder man findet, was man nicht sucht,  und manchmal findet man so doch, was man gesucht hat., ohne dass mans gewusst hat.
spannend gestern die lyriknacht  in der hochschule für gestaltung und buchkunst. vielfältig, der traum jeder poetin, vor so vielen poesiefreundInnen zu lesen. ca. 100 oder mehr? zuhörerInnen, gebannt, aber wer da eingeladen wird, steht in den verlagssternen.
das auffälligste nebenevent war by the way das knarren mehrerer dielen und eine fallende flasche, was dazu führte, dass farhad showghi zwei gedichte nicht zu ende las.
mehr dazu später.

Mittwoch, 12. März 2014

leipziger buchmesse

wir möchten auf die verlagsparty des freiraum verlags auf der buchmesse aufmerksam machen.
14.03.2014/ab 19.00 uhr/galerie KUB (kantstraße 18, 04275 leipzig). ein teil der tEXTRAbatt-autorinnen wird auf der messe/verlagsparty auch lesen. wer also in leizig ist, kann gern vorbeischauen. und sich auf der messe auch über das programm des greifswalder freiraum verlags informieren.

textrabatt: publikationen - gedichte erblicken das licht der schriftwelt ...

seit ein paar jahren lesen wir nun schon auf der lesebühne unsere texte, und viele davon sind bisher nie irgendwo veröffentlicht werden. das ändert sich jetzt. in kürze erscheint ein neuer gedichtband von ulrike sebert beim mückenschwein verlag. von odile endres ist soeben der gedichtband von bussen büffeln beim freiraum-verlag erschienen. das ursprünglich gesprochene wort in schriftlich fixierter form (man müsste jedes gedicht auch immer hören können!)
letztes jahr waren bereits die gedichtbände "Einnorden" von irmgard senf und 2012 "Ich verstehe nichts vom Monsun", eine erzählung (die man auch als poesie bezeichnen kann) von silke peters, erschienen.

Dienstag, 11. März 2014

zum jahrestag von fukushima: wir erinnern

die katastrophe von fukushima hat auch ihren atomaren niederschlag in der poesie hinterlassen.
http://www.odile-endres.de/poesie/neue_poesie.htm

Mittwoch, 12. Februar 2014

jury für den deutschen buchpreis 2014

die jury für den deutschen buchpreis 2014 ist laut einer pressemitteilung des börsenvereins des deutschen buchhandels gewählt. die akademie deutscher buchpreis hat jens bisky (süddeutsche zeitung), katrin hillgruber (freie kritikerin), frithjof klepp (buchhandlung ocelot, berlin), susanne link (buchhandlung stephanus, trier), manfred papst (nzz am sonntag), wiebke porombka (freie kritikerin) und annemarie stoltenberg (ndr kultur) als jurymitglieder berufen. sie werden sich in den kommenden monaten auf die suche nach dem  besten deutschsprachigen roman des jahres machen.

Montag, 13. Januar 2014

Steffen Popp II

Wir empfehlen noch „Helm aus Phlox. Zur Theorie des schlechtesten Werkzeugs“ (Merve Verlag), von Ann Cotten, Daniel Falb, Hendrik Jackson, Steffen Popp, Monika Rinck. Das sind die Namen, die man sich merken muss.

Peter-Huchel-Preis für Steffen Popp

Der Lyriker Steffen Popp erhält für seinen Band "Dickicht mit Reden und Augen" den Peter-Huchel-Preis 2014. Dotiert mit 10 000 Euro. Steffen Popp hat, wie viele erfolgreiche AutorInnen, am Literaturinstitut  Leipzig studiert. In Greifswald hatte man schon die Möglichkeit, ihn zu sehen und hören.
Wer hier an der Ostsee lebt, wird vielleicht gerne sein Gedicht "Diese Erinnerung endet am Meer" lesen, noch weitere 6 Gedichte sind im Poetenladen zu finden. Beim Perlentaucher wird auf einige Rezensionen zu Popps "Dickicht mit Reden und Augen" hingewiesen.  Sprachmächtig ist Popp, in der Tat, und man wird diesen Lyrikband lesen müssen.Und gerne lesen.
"Die poetisch genauen und rhythmisch schwingenden Verse schlagen Wahrnehmungsschneisen ins Dickicht der Gegenwart und entfesseln die anarchische Kreativität eines verwilderten und gerade darum Klarheit schaffenden Denkens, heisst es in der Begründung der Jury." Schöner als die Neue Züricher Zeitung bzw. die Jury kann man es kaum sagen. 
Wer sich weiter ein Bild machen will, lese TIMBER, eine kollektive Poetologie, zum Beispiel "Herzberührung", einen Beitrag von Steffen Popp. Popp hat sich auch in poetologischer Hinsicht einen Namen gemacht,  er gehört zu der selbstbewussten jungen Lyrikszene in Berlin, die zu definieren versucht, was zeitgenössische Dichtung ist und sein kann. Aber lesen wir erstmal "Dickicht mit Reden und Augen". Und hören selber vielleicht besser auf zu schreiben. Denn lässt sich Poesie wirklich schreiben ohne eine eigene Poetologie? Andererseits: Für wen schreibt man? Welches theoretische oder nicht-theoretische Verhältnis hat man zur Poesie? Kann gute Poesie nur auf der Basis einer entsprechenden theoretischen Fundierung geschrieben werden? Auf der Basis eines breiten poetologischen Wissens? Lohnt es, Poesie zu schreiben, wenn sie niemand liest? Ist es überhaupt möglich, ohne eine formale Ausbildung wie am Leipziger Literaturinstitut gute Lyrik oder Prosa zu schreiben?