Montag, 30. Juni 2014

Benefizlesung für den Erhalt des Fallada-Hauses im Koeppenhaus

Am 08.07.2014 um 19:30 Uhr veranstaltet das Falladahaus ein Benefizlesung, allerdings im Koeppenhaus.
Die Arbeit der Pommerschen Literaturgesellschaft e.V. in der Steinstraße 59, dem Geburtshaus des Schriftstellers Hans Fallada, ist wgen finazieller Probleme gefährdet.
Im Aufruf heißt es:  "Seit dem Tod des Hauseigentümers und Förderers Klaus Michel ist die mietzinsfreie Nutzung der Räume durch den ehrenamtlich tätigen Verein weggefallen. Dieser kann die nun geforderte Miete allein nicht aufbringen. Die Lesung wird in Zusammenarbeit mit dem Falladahaus und dem Kulturamt organisiert. Mit dieser möchten die Initiatoren auf die Vereinssituation hinweisen und um Unterstützer sowie neue Mitstreiter werben"

In der Öffentlichkeit bekannte Persönlichkeiten werden an diesem Abend aus Hans Falladas autobiographischen Roman „Der Alpdruck“ lesen: Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung, Dirk Löschner, Intendant des Theaters Vorpommern und Jochen Schiedermair, Professor für Neuere Skandinavische Literaturen an der Universität Greifswald & Vorsitzender des Kulturvereins Nordischer Klang. Die Einnahmen der Lesung sollen dem Falladahaus zugute kommen .

Mittwoch, 25. Juni 2014

ausschreibung RISSE rostock

die risse-redaktion hat soeben einen sehr schnittigen ausschreibungstext veröffentlicht, der im folgenden in gänze zitiert wird.

"texte zum thema schnitt gesucht
die zeitschrift „risse - zeitschrift für literatur in mecklenburg und vorpommern“ widmet sich in halbjährlich erscheinenden heften neuer literatur aus mecklenburg und vorpommern.
für das heft 33, das im herbst erscheinen wird, sucht die redaktion texte von autorinnen aus mv, die sich schnittig und einschneidend dem thema „schnitt“ im weitesten sinne widmen: von schnittlauch bis haircut, über ein- und ausschnitte bis hin zu schnitttechniken und zäsuren.
die risse-redaktion freut sich auf ihre / eure einsendungen, die ihren schnitt machen, ohne jemandem den schneid abzukaufen. texte, die alles sein können, nur nicht durchschnittlich.
einsendeschluss ist der 1. august 2014."

die texte sollen an die redaktion (at) risse-mv.de gesandt werden.

klingt richtig gut. schneiden also statt (zer)reissen, aber vielleicht ist letzteres auch eine zulässige technik.

endlich dürfen wir poetinnen und poeten mal so richtig innovativ sein;)

Mittwoch, 4. Juni 2014

Imagine - Filmische Poesie pur

"I found the methods
used by blind people
to find their way around
in the world
to be both poetic
and absolutely cinematic(...)"
(Andrzej Jakimowski)

Heute (Donnerstag, 05. Juni) läuft im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald um 21 Uhr der wunderbare Film "Imagine" von Andrzej Jakimowski. Im Mittelpunkt steht der blinde Ian, der einen Job als Lehrer in einer  Blindenklinik, eher einer Art Internat für Blinde,  in Lissabon bekommt. Seine unkonventionellen Methoden verwirren anfangs die Schüler, eröffnen ihnen aber allmählich neue Welten. Eine Ahnung von Freiheit. Die nicht ohne Gefahren zu gewinnen ist, was der konservativen Klinikleitung nicht gefällt...
Der Film ist absolut faszinierend und schafft es, dass wir als Zuschauer die Welt im Film (und auch nach dem Film,  für eine Zeitlang) anders wahrnehmen. Phantastisch der Soundtrack des Films, großartig der Schauspieler Edward Hogg. Hogg spielt Ian unglaublich authentisch, glaubwürdig, so dass einen später die Nachricht überrascht, dass der Schauspieler in Realität nicht blind ist.
Jakimowski zeigt die Welt der Blinden so eindrücklich, dass die (meisten) Zuschauer auf gewisse Weise in dieses Welt eintauchen, dass sie, die Sehenden, auf einmal Hörend-Sehende werden. Wir lernen eine neue Art der Wahrnehmung.
Vor allem aber ist das ein Film über die Macht der Vorstellung, die so noch niemand ins Bild gesetzt hat. Die Stadt Lissabon mit einem verborgenen Zauber, den Ian besser sehen kann als die Sehenden, eine zarte Liebesgeschichte, eine dichte Atmosphäre, eine besondere Art von Hoffnung - und vor allem absolut überzeugende SchauspielerInnen.
Nach diesem Film geht man wie im Traum nachhause und vor allem: man beginnt nachzudenken. Ein zutiefst berührender Film, den man nicht verpassen sollte: IMAGINE ....